5. Apr, 2024Export-See, Import-See

Diese NAVIS AKTUELL – Information wird laufend aktualisiert.

 

Am 26. März 2024 kollidierte das 300 Meter lange Containerschiff „Dali“ mit einem Brückenpfeiler der Francis-Scott-Key-Bridge in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland und hat die zentrale Stahlfachwerkkonstruktion der 2,77 km langen Brücke zum Einsturz gebracht. Sechs Brückenbauarbeiter kamen dabei ums Leben. Die Francis-Scott-Key-Bridge über den Patapsco River ist Teil der Ringautobahn Interstate 695 um Baltimore herum. Durch den Brückeneinsturz ist der Schiffsverkehr vom und zum Hafen von Baltimore bis auf Weiteres unterbrochen.

Das NAVIS Team und unser Partner American Lamprecht in den USA informieren die Kunden über alternative Transportrouten und Ausweichhäfen an der US-Ostküste, sofern ihre Container-Verladungen von der Blockade des Hafens von Baltimore betroffen sein sollten. Wir sind im ständigen Informationsaustausch mit den Reedereien und unserem Partner in den USA, um für jede Verladung unserer Kunden eine möglichst kostengünstige und schnelle Ausweichroute zu organisieren.    

 

Im folgenden informieren Sie regelmäßig über die weitere Entwicklung zu den Bergungsarbeiten im Hafen von Baltimore:

 

Update vom 05.04.2024:

Von der Reederei ACL, die wöchentliche Schiffsabfahrten für Ro/Ro-Landung und FCL-Container zwischen Europa und der US-Ostküste unterhält und auch von der NAVIS regelmäßig eingesetzt wird, haben wir heute einen aktuellen Lagebericht zu der Situation im Hafen von Baltimore erhalten:

 

Dear Valued Customer,

Please allow us to update you on the current situation in the port of Baltimore. It has been ten days since the Francis Scott Key Bridge was struck by an outbound vessel leading to the collapse of its central section into the Patapsco River. The shipping channel remains blocked and will be for some time.

There is naturally considerable speculation as to when the port will reopen for commerce. At this time all we can say is that it will not be for some weeks.

  • Over the first week, high winds and heavy rain have complicated survey and clean-up operations, above and under the water.
  • The Dali needs to be cut from the bridge wreckage and towed to a safe berth. She still has many hundreds of tons of bridge debris across her bow. 
  • Several hazardous units have been damaged in the wreckage. Many containers are dislodged and the forward stacks dangerously unstable.
  • A high-pressure gas line, running across the span of the bridge, is now below the Dali.  
  • Most of the steel cutting needs to be done underwater. Visibility on the floor of the channel has been poor at less than two feet.
  • Given all these challenges, it is estimated the removal of the vessel will take at least another week, maybe two, possibly even more.  
  • A pair of large floating cranes are now on site and working. Two more are scheduled to arrive in the coming days to help expedite clean-up operations.
  • Opening a channel was a key objective, and this has been achieved. But this passage has a limited draft of just 15 feet and is reserved for salvage craft.  
  • A secondary larger channel may open in the coming days, but this will only accommodate small barges and watercraft with drafts up to 25 feet.
  • For now, all commercial shipping remains restricted, and it is possible there may be draft limits to contend with once operations are first resumed.  
  • It is hoped a limited single lane channel will be open by the end of April, allowing passage for all barges and possibly some deep-water vessels.
  • Those ships currently inside the port – draft and beam permitting – will be given priority access once non-essential shipping is granted access.  
  • The US Army Corps of Engineers has indicated it is aiming to fully reopen the 700ft wide / 50 ft deep Federal Navigation Channel by the end of May.

 

Based on the above it is still extremely difficult to say when the port will fully reopen to normal capacity. For now, mid to late May is an estimate, but it is just that, an estimate. In the meantime, with the port closed and inaccessible, unfortunately, our service to/from Baltimore remains suspended.

 

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Update vom 03.04.2024:

Am Osterwochenende begann die Beseitigung erster tonnenschwerer Teile der eingestürzten Brücke, wie die zuständigen Behörden in Baltimore mitteilten. Unter anderem mussten dafür massive Stahlträger durchtrennt und mithilfe von Lastkränen aus dem Weg gehievt werden. Zunächst sollte so eine Schneise entstehen, durch die weitere Boote für Bergungs- und Aufräumarbeiten an die Unfallstelle gelangen können. Widrige Bedingungen behinderten auch am Ostersonntag die Bergungsarbeiten, wie der Gouverneur des US-Bundesstaats Maryland, Wes Moore, mitteilte.

Seit der Kollision blockiert das Stahlgerippe der Brücke die Durchfahrt aus dem Hafen, auch das havarierte Schiff ist noch am Unfallort. Wie ein Vertreter der Küstenwache erklärte, drückt der auf dem Bug der “Dali” liegende Brückenteil das Schiff auf den Flussboden. “Wir haben ein Schiff, das fast so groß ist wie der Eiffelturm, das im Kanal feststeckt und die Key Bridge liegt darauf”, sagte Gouverneur Moore zu dem gewaltigen Ausmaß. “Es wird also ein langer Weg sein.” Er betonte zugleich, die Arbeiten müssten wegen der wirtschaftlichen Bedeutung des Hafens von Baltimore zügig voranschreiten. Den Zugang zum Hafen wieder zu ermöglichen habe Priorität, sagte Chris Van Hollen, Senator aus Maryland, dem Sender ABC. Der Lebensunterhalt Tausender Menschen hänge davon ab. Verkehrsminister Buttigieg sagte dem Sender CBS, für die Aufräumarbeiten gebe es bislang keinen festen Zeitplan.

 

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Update vom 27.03.2024:

Am 26. März 2024 gegen 1:28 Uhr Ortszeit kollidierte das 300 Meter lange Containerschiff „Dali“ mit einem Brückenpfeiler der Francis-Scott-Key-Bridge in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland und hat die zentrale Stahlfachwerkkonstruktion der 2,77 km langen Brücke zum Einsturz gebracht. Die Francis-Scott-Key-Bridge über den Patapsco River ist Teil der Ringautobahn Interstate 695 um Baltimore herum. Die US-Küstenwache hat inzwischen die Suche nach den 6 vermissten Brücken-Bauarbeitern eingestellt. Ursache des tragischen Unfalls ist vermutlich der Ausfall der Stromversorgung auf dem unter der Flagge Singapurs fahrenden Schiff. Dies soll nach Aussagen der Schiffschartergesellschaft Synergy Group in Singapur zu einem Antriebsverlust geführt haben, weshalb das Schiff manövrierunfähig den Kurs nicht halten konnte. Die Untersuchungen der US-Behörden zu den Ursachen sind aber noch nicht abgeschlossen.  

Durch den Brückeneinsturz ist der Schiffsverkehr vom und zum Hafen von Baltimore nach Behördenangaben „bis auf Weiteres“ unterbrochen. Mehr als 40 Schiffe mussten nach dem Einsturz im Hafen bleiben. Mindestens 30 Schiffe waren noch auf dem Weg nach Baltimore. Baltimore ist der verkehrsreichste US-Hafen für Autotransporte und ein wichtiger Containerhafen an der US-Ostküste. 2023 wurden dort nach Angaben der Regierung von Maryland knapp 850.000 Pkw und leichte Lkw umgeschlagen. Außerdem ist der Hafen von Baltimore ein wesentlicher Umschlagplatz für Flüssigerdgas (LNG), insbesondere für Exporte von LNG nach Europa, mit etwa 500.000 Tonnen Gas pro Monat. US-Verkehrsminister Pete Buttigeig erklärte nach Medienangaben vom 27. März, es bestehe „kein Zweifel, dass der Vorfall eine bedeutende und länger andauernde Auswirkung auf Lieferketten“ haben werde.

Das von der Reederei Maersk gemietete Containerschiff „Dali“ war auf dem Weg von Baltimore nach Colombo (Sri Lanka). Container von Kunden der NAVIS befinden sich glücklicherweise nicht auf dem Schiff.

Allerdings werden alle sich auf dem Weg nach Baltimore befindenden Containerschiffe zu anderen Häfen an der US-Ostküste umgeleitet und dort gelöscht. Die Container werden von den Empfängern in den USA in aller Regel nunmehr in den Ausweichhäfen abgenommen werden müssen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir generell keine Haftung für aus den oben genannten Umständen resultierenden Zusatzkosten übernehmen können.

Das NAVIS Team und unser Partner American Lamprecht in den USA werden die Kunden zeitnah zu informieren, sofern ihre Container-Verladungen von der Blockade des Hafens von Baltimore betroffen sind.  

Für Rückfragen steht Ihnen Ihr gewohnter Ansprechpartner der NAVIS jederzeit gern zur Verfügung.