27. Apr, 2021Export-See, Import-See

Nachdem die Verhandlungen zwischen der Montreal Port Authority (MPA) und der Hafenarbeitergewerkschaft CUPE Local 375 gescheitert sind, verkündeten die Gewerkschaftsvertreter am 23. April 2021 einen zeitlich unbegrenzten Generalstreik an fast allen Hafeneinrichtungen des Port of Montreal.  

Der Hafen Montreal ist der mit Abstand wichtigste Hafen für den transatlantischen Seefrachtverkehr und der zweitgrößte Hafen in Kanada. Beim letzten Generalstreik im August 2020 wurden Containerschiffe zu den Häfen Halifax (Nova Scotia) und Saint John (New Brunswick) sowie Häfen in den USA umgeleitet. Die Containerkapazität von Halifax und Saint John ist viel zu gering, um den Ausfall des Hafens Montreal wettzumachen. Die Verkehrsanbindungen an die zentralen Wirtschaftsräume Montreal und Süd-Ontario sind schlecht, insbesondere für den Schienengüterverkehr. Per LKW ist die Transportstrecke von Saint John nach Toronto um knapp 1.000 km, von Halifax nach Toronto um knapp 1.250 km länger als von Montreal.

Es ist mit Lieferverzögerungen und erheblichen Mehrkosten zu rechnen. Die MPA hat die föderale Regierung aufgerufen in den Arbeitskampf einzugreifen. Laut Berechnungen der MPA kostet jeder Streiktag die kanadische Wirtschaft bis zu CAD 25 Mio. (ca. EUR 17 Mio.) .

Bitte seien Sie darauf vorbereitet, dass sich die Verfügbarkeit Ihrer Importfracht, die voraussichtlich im Hafen von Montreal ankommt, und Ihrer Exportfracht, die zuvor vom Hafen von Montreal abfahren soll, verzögert. Es können Maßnahmen zur Kostendeckung erforderlich sein, um alle zusätzlichen Kosten zu decken, die sich aus der Überlastung und den längeren Verweilzeiten im Hafen ergeben. Es können auch Umleitungsgebühren anfallen (wenn die Reeder beginnen, Schiffe umzuleiten).

Die NAVIS wird die Situation weiterhin beobachten und Sie über mögliche Arbeitsregelungen und / oder Schiffsumleitungen informieren.  Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte gern am Ihren gewohnten Ansprechpartner bei der NAVIS.