28. Mrz, 2021Export-See, Import-See

Das am 16. März 2021 auf Grund gelaufene Groß-Containerschiff “Ever Givenblockiert auch am Sonntag, den 28. März 2021 noch immer den Suezkanal, eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt. Die Befreiungsversuche für die „Ever Given“ werden derzeit verstärkt. Am Sonntagmorgen trafen zwei weitere schwere Schlepper in Suez ein. Die niederländische „Alp Guard“ und die italienische „Carlo Magno“ sollen helfen, das Containerschiff freizuschleppen.

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sissi hat nun parallel angeordnet, mit den Vorbereitungen zur Entladung von Containern von dem Frachtschiff zu beginnen. Dies sagte der Chef der Suez Canal Authority (SCA), Osama Rabie, dem Sender Extra News. Die Bergungsexperten haben gehofft, die „Ever Given“ ohne den zeitraubenden Schritt wieder flott zu bekommen. Allerdings gestalten sich die Arbeiten an dem Containerschiff sehr zäh. Der Chef der niederländischen Bergungsfirma Boskalis, Peter Berdowski, erläuterte, Spezialisten setzten auf eine Kombination aus schweren Schleppern, Saugbaggern und der Springflut, die wegen des bevorstehenden Vollmonds bis zu 50 Zentimeter höher sein werde als normal. Der Bug der „Ever Given“ habe sich fest in den lehmigen Ufersand gebohrt, am Heck sei es weniger schlimm. Dort könne man ansetzen.

Die bis zu 224.000 Tonnen schwere und 400 Meter lange „Ever Given“ gehört zu den größten Containerschiffen der Welt. Der Hafenbehörde zufolge war er im Zuge eines Sandsturms bei starkem Wind manövrierunfähig geworden, vom Kurs abgekommen und in der Nähe der Hafenstadt Suez auf Grund gelaufen.

Der 1869 eröffnete Suezkanal dient vor allem der Erleichterung der Handelsverbindungen zwischen Asien und Europa. Durch die 196 Kilometer lange Wasserstraße fließen rund 12 Prozent des globalen Frachtvolumens und etwa 30 Prozent des Containervolumens. Im vergangenen Jahr passierten der Kanalbehörde zufolge fast 19.000 Schiffe und damit durchschnittlich fast 52 Schiffe pro Tag die Wasserstraße. Die alternative Route um die Südspitze Afrikas dauert gut eine Woche länger.

An den beiden Enden und auf dem Kanal warteten inzwischen weit mehr als 300 Schiffe auf eine Durchfahrt. Weil das Ende der Havarie nicht absehbar war, begannen Reedereien, ihre Frachter um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas herum fahren zu lassen. 

Schon jetzt ist mit massiven Schiffsverzögerungen sowohl für Export-Verladungen in Richtung Asien als auch für Importe aus Asien zu rechnen. Die Wirtschaft fürchtet weitreichende Schäden, schließlich ist der Suezkanal eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt. Zudem wird es noch schwieriger Leercontainer für anstehende Export-Verladungen zu erhalten.

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