28. Mrz, 2022Corona, Export-See, Import-See

Sehr geehrte Damen und Herren,

vor zwei Wochen informierten wir bereits unter NAVIS AKTUELL, dass die Staus von Containerschiffen vor den großen chinesischen Handelshäfen von Tag zu Tag wieder länger werden. Grund ist der rapide Anstieg der Corona-Infektionen in China, die so stark ausfallen wie zu Beginn der Pandemie vor zwei Jahren nicht mehr. Die Ausbreitung der hochinfektiösen Omikron-Variante des Coronavirus in China hat wichtige Produktionszentren wie Shenzhen und Dongguan getroffen. Dort stehen in vielen Werken die Bänder still – von Fabriken für den Bau von Computer-Zubehör wie Flash-Laufwerken bis hin zu Autoteilen. 

Nun hat am Montag, den 28.März 2022 auch Shanghai und damit die größte Wirtschafts- und Finanzmetropole Chinas einen Lockdown verhängt.  Um die Bevölkerung zu testen, werde das öffentliche Leben in zwei Stufen von diesem Montag bis zum 5. April heruntergefahren, teilte die Stadtverwaltung am Sonntag mit. Der Betrieb öffentlicher Verkehrsmittel werde eingestellt. Mitarbeiter der meisten Unternehmen dürften nur noch im Homeoffice arbeiten. Ausgenommen seien öffentliche Dienste und die Lebensmittelversorgung. Im Großraum Shanghai leben mehr als 26 Millionen Menschen. 

Mit dem Lockdown von Shanghai dürften auch die Sorgen der deutschen Wirtschaft vor Material- und Lieferengpässen zunehmen. China ist der wichtigste Handelspartner Deutschlands und Shanghai der mit Abstand größte Hafen der Welt  mit einem Containerumschlag von 43,5 Mio TEU in 2021 (Vergleich: Hamburg 8,7 Mio TEU). 

Wie schon zuvor im Großraum Shenzhen ist auch in der Region Shanghai davon auszugehen, dass viele Transporteinrichtungen ihren Betrieb einstellen werden. Lkw-Fahrer, die in den Hafenterminals ankommen, müssen ihre negativen COVID-19-Testergebnisse vorweisen.  Wenn sich diese Vorkommnisse fortsetzen und auf weitere Regionen Chinas ausweiten sollten, werde der Druck auf die Schifffahrt, die bereits jetzt schon eine geringe Zuverlässigkeit aufweist, weiter ernsthaft zunehmen. 

Das wird sich störend auf die Lieferkette auswirken – und damit die ohnehin vorhandene Krise der Lieferketten verlängern.  Bei der Ankunft in Europa sind erneut Schiffsverzögerungen  zu erwarten. Auch in Europa wird sich dadurch die Situation für Exportcontainer in den kommenden Monaten erneut verschärfen, da durch die verzögerten Schiffsankünfte in Europa wiederum Leercontainer fehlen werden.

Die Seefracht-Teams in allen NAVIS Häusern sind mit den Reedereien täglich in Kontakt, um den aktuellen Versandstatus der Containerverladungen aus China zu prüfen.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte gern an Ihren gewohnten Ansprechpartner bei der NAVIS.