12. Aug, 2021Export-See, Import-See

Ein neuer Corona-Ausbruch in China verzögert erneut den weltweiten Containerschiffsverkehr und somit auch die Seefrachtverladungen von China nach Europa und umgekehrt. Seit Mittwoch, den 12.08.2021 werden am Containerterminal Meishan im Hafen von Ningbo-Zhoushan alle Containerschiffe abgewiesen. Grund dafür ist ein positiver Coronatest eines Mitarbeiters. Der Betrieb des Terminals, das rund 20 Prozent des Hafenverbunds abwickelt, ist eingestellt worden.

Die Insel Meishan ist etwa 30 km von Ningbos großem Containerterminal in Beilun und 60 km vom Stadtzentrum Ningbos entfernt. Meishan wird derzeit von insgesamt 41 Containerdiensten angelaufen, davon acht für Nordamerika, sechs für Europa und zwei für das Rote Meer. Die Schließung von Meishan betrifft in erster Linie die Ocean Alliance, eine Gruppierung, die aus Cosco, OOCL, CMA CGM und Evergreen besteht.  Cosco und CMA CGM haben bereits angekündigt, dass eine Reihe von Schiffen in dieser Woche Ningbo nicht anlaufen wird. Auch Hapag-Lloyd rechnet aufgrund der Schließung mit Verzögerungen bei den geplanten Abfahrten, heißt es in einer Mitteilung an die Kunden.

Ningbo-Zhoushan ist Chinas zweitgrößter Containerhafen nach Shanghai und entstand 2006 durch die Fusion der Häfen von Ningbo und Zhoushan. Dort wurden in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 18,68 Millionen Zwanzig-Fuß-Standardcontainer (TEU) umgeschlagen, ein Plus von 17,1 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Zum Vergleich: Im Hamburger Hafen wurden im gesamten Jahr 2020 rund 8,5 Millionen TEU umgeschlagen.

Dauert die Schließung des Containerterminals Meishan in Ningbo an, könnte der Welthandel noch mehr leiden als im Fall des Hafens Yantian im Juni 2021. Bei der Ankunft in Europa sind erneut Schiffsverzögerungen  zu erwarten. Auch in Europa wird sich dadurch die Situation für Exportcontainer in den kommenden Monaten erneut verschärfen, da durch die verzögerten Schiffsankünfte in Europa wiederum Leercontainer fehlen werden.

Die Seefracht-Teams in allen NAVIS Häusern sind mit den Reedereien täglich in Kontakt, um den aktuellen Versandstatus der Containerverladungen aus China zu prüfen und um ggf. Container nach Rücksprache mit unseren Kunden umzudisponieren.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte gern an Ihren gewohnten Ansprechpartner bei der NAVIS.