14. Aug., 2025Export-See, Import-See, Zoll

Ein aktueller Bericht der World Customs Organization (WCO) zeigt in alarmierender Deutlichkeit, wie organisierte Kriminalität versucht, maritime Lieferketten zu infiltrieren. Aufgrund der Bedeutung des internationalen Seefrachtverkehrs für die gesamte Logistik- und Speditionswirtschaft sollen nachfolgend die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst und auf bestehende Präventions- und Meldeinstrumente hingewiesen werden:

  • Nach Auswertungen der WCO, auf die auch der europäische Speditions- und Logistikverband CLECAT aktuell hinweist, wurden im Zeitraum der Analyse rund 2 600 Drogensicherstellungen weltweit erfasst. In etwa 68 Prozent der Fälle waren sogenannte „Innentäter“ – also Beschäftigte innerhalb der Lieferkette – beteiligt. Diese Vorfälle umfassten ein Gesamtvolumen von 1.347 Tonnen Drogen. Etwa 85 Prozent aller Vorfälle und 80 Prozent des Gesamtvolumens betrafen Containertransporte.

 

  • Die WCO dokumentiert eine Vielzahl professioneller Schmuggelmethoden: vom rip on/rip-off-Verfahren über manipulierte und aufgebrochene Container, Unterwasseranbauten an Schiffsrümpfen, Abwürfe auf See bis hin zum Einsatz von GPS-Trackern und Drohnen. Besonders auffällig ist der Anstieg kleinerer, aber hochfrequenter Schmuggelverstecke in Kühlcontainern – etwa im Bananenhandel. Parallel verlagern sich Schmuggelrouten zunehmend auf kleinere Häfen in Europa.

 

  • Die WCO weist darauf hin, dass Häfen, Containerdepots und Leercontainerlager im Falle vorhandener organisatorischer oder sicherheitstechnischer Schwachstellen ein besonderes Risiko für gezielte kriminelle Angriffe darstellen und warnt vor erheblichen Reputations- und Rechtsfolgen für Unternehmen, die unbewusst in Schmuggelaktivitäten verwickelt werden.

 

  • Die WCO empfiehlt in ihrem Bericht, die internationale Zusammenarbeit zu intensivieren, Vorschriften gezielter auf Risikobereiche auszurichten – auch über klassische Einfuhranmeldungen hinaus – und die Privatwirtschaft stärker einzubinden.

 

Die Sicherheit von Lieferketten wird dabei als gemeinsame Aufgabe verstanden, an der Behörden, Reedereien, Terminalbetreiber und Logistikdienstleister gleichermaßen mitwirken müssen.

 

Kontaktdaten der Sicherheitsbehörden im Hamburg:

Für den Hamburger Hafen bietet das Hamburger Hafensicherheitszentrum unter dem Link                          

https://www.polizei.hamburg/hafensicherheitszentrum

eine zentrale Anlaufstelle zur Beratung und Unterstützung bei sicherheitsrelevanten Fragen.

Zudem können vertrauliche Hinweise auf mögliche sicherheitsrelevante Vorfälle oder verdächtige Aktivitäten jederzeit über das anonyme Hinweisgeberportal eingereicht werden.

 

Kontaktdaten der Sicherheitsbehörden in Bremen und Bremerhaven:

Die Senatorin für Justiz und Verfassung der Freien Hansestadt Bremen unterhält ein Meldeportal für Hinweise und Meldungen von Bedrohungen, verdächtigen Handlungen und kriminellen Aktivitäten.

Es ist auf deren Website erreichbar unter dem Link:

https://www.justiz.bremen.de/service/tatort-hafen-hinweis-meldeportal-19742 

Das Hauptzollamt Bremen hat darüber hinaus eine Rufbereitschaft, die rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche (7/24) erreichbar ist und unter der Meldungen entgegengenommen werden:  Tel: 0421 5154-7000