
Die Abstimmung über ein globales Klimaabkommen zur CO2-Bepreisung in der Schifffahrt ist durch die zuständige UN-Sonderorganisation für Seeschifffahrt (IMO) um ein Jahr auf 2026 vertagt worden. Nach der Intervention von US-Präsident Donald Trump sind Verhandlungen für einheitliche Klimaschutzregeln in der internationalen Schifffahrt somit vorerst gescheitert: Das geplante internationale Abkommen für ein System der CO2-Bepreisung im Schiffsverkehr wird zunächst nicht umgesetzt.
Ölproduzenten gegen CO2-Abgabe:
Trump schrieb vor dem finalen Verhandlungstag auf seiner Plattform Truth Social, die USA würden globale Steuern auf die Schifffahrt, die betrügerisch seien, nicht akzeptieren und sich nicht an diese halten.
Neben Saudi-Arabien und den Vereinigten Staaten hatten sich auch weitere große Ölproduzenten wie Russland und die Vereinigten Arabischen Emirate gegen die CO2-Abgabe ausgesprochen. Länder wie China, Brasilien, Großbritannien sowie die EU unterstützen das Vorhaben. Stark vom Klimawandel betroffenen Ländern wie den pazifischen Inseln gehen die vereinbarten Regeln nicht weit genug.
IMO-Staaten wollen Klimaneutralität bis 2050 erreichen:
Die IMO-Mitgliedsstaaten hatten sich 2023 nach langen Debatten untereinander darauf geeinigt, Klimaneutralität in der Schifffahrt bis etwa 2050 zu erreichen. Zudem legten sie Zwischenziele für 2030 und 2040 fest. Erst im April hatten sich die Mitgliedstaaten grundsätzlich mehrheitlich für ein System der Bepreisung der CO2-Emissionen von Schiffen ausgesprochen.
IMO-Regeln sollten ab 2027 greifen:
Das sogenannte „Net-Zero Framework“ sollte Standards für Treibstoffe definieren und Treibhausgasemissionen weltweit bepreisen. Die Regeln sollten ab 2027 greifen und große Schiffe mit mehr als 5.000 Tonnen Ladekapazität betreffen. Diese machen nach Angaben der IMO 85 Prozent der gesamten CO2-Emissionen der internationalen Schifffahrt aus. Die CO2-Bepreisung soll dafür sorgen, dass Schiffe verstärkt auf weniger klimaschädliche Kraftstoffe umgerüstet werden.