
Über neue Entwicklungen in den Notfallmaßnahmen (Emergency Amendments, EAs) der US-amerikanischen Transportation Security Administration (TSA) sowie über Aktualisierungen im Rahmen des Air Cargo Advance Screening (ACAS)-Programms informiert jüngst die Internationale Föderation der Spediteurorganisationen (FIATA).
Ziel dieser Änderungen ist es, die Sicherheit von Luftfracht, die in die USA eingeführt oder durch die USA transportiert wird, weiter zu stärken.
Die neuen Vorgaben erfordern von allen Beteiligten der Lieferkette, einschließlich Spediteuren, eine Einhaltung strengerer Anforderungen zur Vorabmeldung von Luftfrachtinformationen (PLACI).
Nachfolgend finden Sie die wichtigsten Änderungen und Hinweise:
1.) Erweiterte Datenanforderungen:
- Neue Datenelemente wurden in die ACAS-Anforderungen aufgenommen. Spediteure müssen detailliertere Informationen über Versender und Empfänger bereitstellen, einschließlich der Kontaktdaten.
- Diese Daten müssen elektronisch an die US Customs and Border Protection (CBP) übermittelt werden, bevor die Fracht auf US-gebundene Flugzeuge verladen wird.
- Die Änderungen sind in der neuesten Version des ACAS Implementation Guide (v2.3.3, 15. Oktober 2024) sowie in den Enhanced Air Cargo Advance Screening FAQs beschrieben, die hier verfügbar sind.
2.) „Established Business Relationship“ oder „Known Consignor“ Anforderung:
- Bislang mussten Spediteure beim Übergeben von Fracht an Luftfrachtführer schriftlich bestätigen, dass eine „etablierte Geschäftsbeziehung“ mit dem Versender besteht, es sei denn, dieser ist ein “bekannter Versender“ (KC)
- Für Versender, die nach dem 2. September 2024 Kunden werden, war bisher ein „unterzeichneter Vertrag“ erforderlich. Diese Anforderung wurde nun durch den Begriff „Contractual Arrangement“ ersetzt, der auch elektronische Vereinbarungen zulässt. Physische Unterschriften sind damit nicht mehr erforderlich.
- Die aktuelle Definition einer „etablierten Geschäftsbeziehung“ umfasst u.a. Geschäftsverbindungen, die durch Rechnungen, Zahlungshistorien, Verkaufsdokumente oder andere Geschäftsnachweise belegt sind.
4.) IATA-Messaging-Richtlinien:
- Die IATA hat neue Richtlinien veröffentlicht, wie die zusätzlichen Datenanforderungen des ACAS-Programms in den bestehenden IATA-Messaging-Standards integriert werden können.
- Diese neuen Datenelemente und Codes sind im ACAS Implementation Guide beschrieben und müssen in den aktuellen IATA-Messaging-Standards implementiert werden.
4.) Unzulässige vs. zulässige Frachtbeschreibungen:
- US Customs and Border Protection (CBP) hat eine Liste von Beispielen für unzulässige und zulässige Frachtbeschreibungen veröffentlicht.
- Seit dem 12. November 2024, 12 Uhr EST, werden Meldungen mit unzulässigen Frachtbeschreibungen abgelehnt, wodurch die Verladung der Fracht auf Flugzeuge verhindert wird. Die Liste finden Sie hier.
Diese jüngsten Entwicklungen im ACAS-Programm sind Teil globaler Maßnahmen, um potenzielle Bedrohungen durch frühzeitige Identifikation verdächtiger Fracht zu verhindern.
Die FIATA ruft Regierungen weltweit dazu auf, die Datenanforderungen für Vorabinformationen stärker zu harmonisieren, um eine effiziente Einhaltung zu erleichtern. Gleichzeitig wird die Bedeutung eines kontinuierlichen Austauschs zwischen Behörden und betroffenen Akteuren wie Spediteuren betont, um praktikable Lösungen zu entwickeln.
Weitere Informationen finden Sie in den bisherigen Mitteilungen der FIATA zu den ACAS-Anforderungen hier.
Auch vom Luftfracht-Team der NAVIS können Sie weitere Informationen zu diesem Thema erhalten:
Herr Helge Köpfer: Telefon: (040) 789 48 – 425
Frau Lena-Marie Wille Telefon: (040) 789 48 – 442