
Mehrere Arbeitskämpfe belasten derzeit die europäischen Lieferketten. In Rotterdam streiken zur Zeit die Lotsen und letzte Woche die Lascher. In Belgien legen Lotsen den Schiffsverkehr auf der Schelde vor Antwerpen und vor Zeebrugge teilweise lahm. Zudem ist in dieser Woche in Belgien ein landesweiter Streik mit massiven Auswirkungen auch auf die Luftfracht angekündigt worden. Wie Lloyd’s List berichtet, beruhen die Arbeitsniederlegungen auf anhaltenden Auseinandersetzungen über Löhne und Arbeitsbedingungen.
Die Streiks führen zu deutlichen Verzögerungen bei der Containerabfertigung sowie bei den Liegezeiten von Schiffen. Reedereien und Logistikdienstleister warnen bereits vor erheblichen Verzögerungen im Containerumschlag und raten ihren Kunden, sich auf verlängerte Wartezeiten bei ein- und ausgehenden Sendungen einzustellen. Neben den Arbeitskampfmaßnahmen verschärfen auch weitere Faktoren die Lage: Anpassungen innerhalb der Reedereiallianzen, niedrige Wasserstände auf den Binnenwasserstraßen mit eingeschränkter Binnenschifffahrt sowie anhaltend hohe Umschlagsvolumina – teils auf Rekordniveau im ersten Halbjahr 2025 – belasten die Abläufe zusätzlich.
Rotterdam: Streik der Lotsen und Lascher legen Schiffsverkehr lahm
Im Rotterdamer Hafen, Europas größtem Seehafen, streiken derzeit die Lotsen. In dieser Zeit wird es daher keine Abfertigung von Tiefsee- und Feeder-Schiffen geben.
Die Lascher, die für das Sichern und Lösen von Containern zuständig sind, befanden sich bereits letzte Woche im 48-stündigen Streik. Zusätzlich haben auch diverse Gruppierungen im Rotterdamer Hafen, Demonstrationen begonnen, so dass die Containerterminals aus Sicherheitsgründen kurzfristig schließen mussten. Hintergrund ist ein Tarifkonflikt über Löhne und Arbeitsbedingungen.
Belgien: Lotsenstreik blockiert Schiffsverkehr auf der Schelde
In den belgischen Häfen Antwerpen, Zeebrugge und Gent stehen seit letzter Woche zahlreiche Schiffe still. Grund ist ein Streik der Hafenlotsen, die gegen die geplante Rentenreform der Föderalregierung protestieren.
Flanderns Mobilitätsministerin Annick De Ridder appellierte an die Lotsen, den Streik zu beenden und an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Bislang warten die Lotsen jedoch auf eine offizielle Reaktion der Regierung. Wann der Arbeitskampf endet, ist offen. Laut Hafenbehörde Antwerpen-Brügge wird versucht, die Schiffsbewegungen zu priorisieren, um Engpässe im Containerverkehr zu begrenzen.
Auch nach Ende der Streiks ist mit Nachlaufeffekten zu rechnen, da Rückstaus im Hafenbetrieb und Engpässe im Hinterlandverkehr fortbestehen dürften
Bei diesen Streik und den damit verbundenen Transportverzögerungen handelt es sich um höhere Gewalt. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir generell keine Haftung für aus den oben genannten Umständen ggf. resultierenden Zusatzkosten übernehmen können. Das NAVIS – Team versucht Sie möglichst zeitnah zu informieren, sofern Ihre Container-Verladungen davon betroffen sind.
Für Rückfragen steht Ihnen Ihr gewohnter Ansprechpartner der NAVIS jederzeit gern zur Verfügung.