10. Nov., 2025Zoll

Der neue EU-Zollkodex, das größte Reformvorhaben der europäischen Zollpolitik seit vielen Jahren, befindet sich derzeit in den Abschlussverhandlungen zwischen den europäischen Gesetzgebern. Mit der Reform sollen das Management der Zollunion verbessert, Einfuhrprozesse vereinfacht und digitalisiert, das Zollrecht einheitlich angewandt, neue Zuständigkeiten festgelegt und der Onlinehandel wirksamer reguliert werden.

Die neue EU-Zollgesetzgebung ist zudem ein Instrument den EU-Binnenmarkt und die europäische Wirtschaft zu schützen.

Am 30.06.2025 hatten sich die Mitgliedstaaten auf eine gemeinsame Position zur EU-Zollreform geeinigt. Damit war der Weg frei für die Trilog-Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament, das bereits im März letzten Jahres seine Verhandlungsposition angenommen hatte. Die EU-Kommission begrüßte die Entscheidung im Rat als wichtigen Schritt hin zur Reform der EU-Zollunion.   

 

Die Reformziele der EU-Zollunion hat die  Europäische Kommission auf Ihrer Website veröffentlicht:

Modernerer Ansatz für den elektronischen Handel:

Mit der Reform wird auf Herausforderungen wie den zunehmenden elektronischen Handel und globale Veränderungen reagiert. Ziel ist es, die Zollverfahren zu modernisieren, die Zusammenarbeit zwischen den Zollbehörden der Mitgliedstaaten zu stärken und die Kontrollen von Importen und Exporten, insbesondere beim elektronischen Handel, zu verbessern. 

EU-Zolldatenplattform:

Ein wichtiger Teil der Reform ist die Einrichtung der EU-Zollbehörde (EUCA), die die neue EU-Zolldatenplattform überwachen wird. Die neue Plattform wird den Datenaustausch effizienter machen: So müssen beispielsweise Unternehmen bei der Übermittlung ihrer Zollinformationen nur mit einem einzigen Portal kommunizieren und die Daten für mehrere Sendungen lediglich einmal übermitteln. Durch den Ersatz fragmentierter IT-Systeme dürften jährlich rund 2 Milliarden Euro eingespart und das Zollsystem der EU technologisch weiterentwickelt werden. Das bedeutet schnellere Kontrollen, weniger Papierkram und einen stärkeren Verbraucherschutz. 

 Weniger Bürokratie:

Insgesamt senkt die Reform die Kosten für Unternehmen, unterstützt die Durchsetzung der EU-Vorschriften in den Bereichen Produktsicherheit, Gesundheit, Umwelt und Klima und verbessert die Erhebung von Zöllen und Steuern, die sowohl dem EU-Haushalt als auch dem nationalen Haushalt zugutekommen. Sie dient dem Schutz unseres Binnenmarkts und sorgt für gleiche Wettbewerbsbedingungen an der EU-Grenze. 

 

Weitere Informationen zur Reform der EU-Zollunion können Sie der Website der Europäischen Kommission hier entnehmen.

Eine gute Übersicht über die EU-Zollreform hat zudem die IHK Bodensee-Oberschwaben am 01.07.2025 veröffentlicht.