
Unsere neueste NAVIS Segelliste für die Kalenderwochen 23 bis 28/2023 finden Sie ab sofort zum kostenlosen Download hier.
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Thema des Deckblattes der Segelliste ist dieses Mal:
Wachsender Schiffsverkehr – die große Gefahr für Wale und Delfine
Die Weltmeere bedecken 71 Prozent der gesamten Erdoberfläche, zugleich wird ca. 90 Prozent des weltweiten Warenverkehrs auf dem Seeweg transportiert. Mehr als 90.000 Frachtschiffe, Passagierschiffe, Serviceschiffe und Fischereischiffe befahren jeden Tag die Weltmeere. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wird innerhalb der nächsten 35 Jahre ein Wachstum des Schiffsverkehrs zwischen 50 und 250 Prozent erwartet.
Leider zählen Schiffskollisionen, Lärm und Müll mittlerweile zu den großen Gefahren für Wale und andere Meerestiere. Schiffsmotoren, Militärsonare, der Bau von Windkraftanlagen und Schallkanonen für seismische Untersuchungen sind nur einige der Lärmverursacher, der bei Walen chronischen Stress verursachen oder zu Ohroder Lungenschäden führen. Weltweit stellen sogenannte „Ship Strikes“ eine der größten Gefahren für Wale dar, da der Zusammenprall mit den Schiffen für diese meist tödlich endet. Sterben die Tiere nicht sofort, tragen sie schwerwiegende Verletzungen davon, an denen sie qualvoll zugrunde gehen. Die Kanarischen Inseln als einer der wichtigsten und artenreichsten Lebensräume für Delfine und Wale gelten international inzwischen als „Hot Spot“ für „Ship Strikes“.
Natur- und Tierschutzverbände fordern daher in den betroffenen Meeresregionen Geschwindigkeitsbegrenzungen und Sperrzonen für den Schiffsverkehr. Die Durchsetzung dieser Maßnahmen ist allerdings eine Herausforderung, da einige der am stärksten befahrenen Schifffahrtsrouten direkt durch Gebiete mit hoher Walpopulation führen.
Pottwale, insbesondere die unerfahrenen Jungtiere, sind besonders gefährdet. Die Pottwal-Population im östlichen Mittelmeer zählt mittlerweile weniger als 300 Tiere und gilt als stark gefährdet. Die Mediterranean Shipping Company (MSC) hat nun als erste Reederei die Fahrtrouten ihrer Container- und Kreuzfahrtschiffe in Griechenland um einige Seemeilen geändert, um das Risiko möglicher Kollisionen mit Walen zu vermeiden. Bereits geringfügige Routenänderungen machen für die gefährdeten Wale einen großen Unterschied.
Bei der Weltnaturschutzkonferenz in Montreal Dezember 2022 wurde im Rahmen der 15. UN-Biodiversitätskonferenz unter anderem beschlossen, bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen.
Foto: Picture Alliance_AP Photo_John Calambokidis